– eine Küchenpsychologie

Als langjähriger Zugereister -Lieblingsausdruck eines maltesischen Freundes-, also jemand der vor mehr als 10 Jahre nach Malta auswanderte, verwundert diese Aussage nicht. Viele Auswanderer, die geglaubt haben sich beruflich nach Malta zu verändern, stehen oft vor dem Problem, das die Partner, die nicht arbeiten gehen, schnell frustriert sind. Sie vermissen die Familie und Freunde in Deutschland. Sie lernen nicht, die maltesische Lebensart zu schätzen.

Wie kommt das ? Hierzu meine Küchenpsychologie.

Nur zu oft hoffen, frisch nach Malta ausgewanderte Deutsche, ihr Leid im Kreise anderer Deutschen teilen zu können. Wenn ein Neu- Auswanderer mir beispielsweise sagt: “Der Strassenverkehr ist ja chaotisch und die Malteser spinnen ja, wie die Autofahren”, sollte bedenken, das auch ich mich dazu zähle, da ich seit Jahrzehnten Teil dieses Chaos bin. Wenn dann noch die Aussage: “Ich fahre hier nicht, nur Taxi”, dann muss ich sagen: “Aha, du traust dich nicht, kennst nur die Fahrweise der Taxifahrer. Ich bin angepasst, du nicht. Du willst so Autofahren wie du es in D gewohnt bist”. Du wirst von den Deutschen, die auf Malta mit ihrem Auto fahren, nie Recht bekommen.

Immer wieder stellen wir fest, das Deutsche Auswanderer auf Malta nicht zurecht kommen. Aber warum? Die einfache Antwort: Malta ist nicht Deutschland. Mit dem Gedanken Malta ist wie Deutschland nur das Wetter ist besser, auswandert, steht vor einer grossen Wand.

Wer die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Malteser, als Freundschaft aufnimmt, verkennt die Mentalität der Südländer und ist schnell enttäuscht. Junge Menschen finden auf Malta schnell Anschluss an gleichgesinnte maltesische Jugendliche. Hat man die 30 überschritten, sieht es gleich anders aus. Um sich der tiefen Freundschaft zu Maltesern erfreuen, muss Geduld haben. Es kann Jahre dauern. Und wer auf Malta bevorzugt mit der Deutschen Community trifft, wird auch nach einem Jahr sagen: “Ich fliege nach Hause” aber meint “ich fliege nach Deutschland um Familie und Freunde zu besuchen”.

Wer sich nicht auf die maltesische Lebensart einlassen kann, wird auf Malta wohl nie zurecht kommen.